Keltische Einflüsse
Keltische Einflüsse heute
Die Kelten verloren auf dem europäischen Festland nach der Niederlage gegen die Römer an Bedeutung. Ihre Kultur und ihre Mythen faszinieren uns jedoch auch heute noch. Keltische Einflüsse zeigen sich heute nicht nur in Ortsnamen oder Flussnamen, sondern auch durch ihre allgegenwärtigen Symbole, mit denen wir auch heute noch das eine oder andere Mal konfrontiert werden. Auch die keltische Sprache hat in einigen Teilen noch überlebt, wenn auch in abgewandelter Form. Zwar sind die keltischen Stämme verschwunden, doch auch heute noch wird die Mode, die Musik und vieles mehr von der keltischen Kultur ab und zu inspiriert. Keltische Einflüsse heute - wo findet man diese überall?
Keltische Kreuze, Musik und Runen
Auch alle, die nicht an der keltischen Kultur interessiert sind, bekommen ein klein wenig davon ab: durch die Mode. Immer wieder wurde diese von der keltischen Kultur inspiriert. So findet man viele Anbieter, die das keltische Kreuz als Anhänger für eine Halskette verkaufen, keltische Symbole auf Shirts drucken oder das Mittelalter wieder aufleben lassen. Oftmals sollen diese Symbole auch eine bestimmte Kraft geben können oder schützend wirken. Auch wenn dies eher ins Reich der Mythen gehört, kommt es bei den heutigen Konsumenten sehr gut an. Doch heute findet man nicht nur Schmuck, sondern auch Decken, Aschenbecher, Gläser oder andere Gebrauchsgegenstände mit keltischen Symbolen.
Nicht wenige Menschen interessieren sich für Runen, mit denen man heute die Zukunft voraussagen will. Zudem sollen die Runen heute Schutzsymbole sein, die vor dem Bösen bewahren sollen.
In der Musik erleben wir seit einigen Jahren immer wieder Künstler, deren Musik heute als keltische Musikrichtung verkauft wird. Zwar hat dies mit den eigentlichen Kelten nur sehr wenig zu tun und dennoch… Viele Dinge, die wir heute also al keltisch ansehen, sind es im Grunde nicht. Wir haben es also auf eine seltsame Art und Weise tatsächlich geschafft, die keltische Kultur weiterzuentwickeln. Jedenfalls scheint es so...
Die keltische Sprache
Sprechen wir über keltische Einflüsse von heute müssen wir auch über die keltische Sprache sprechen. Der Kelten-Begriff wurde schon im 17. Jahrhundert politisch benutzt, als Kardinal Richelieu Frankreich nicht nur einen gallischen König, sondern auch die einstigen gallischen Grenzen zurückgeben wollte. Auch im Jahre der Revolution gab es einige Menschen, die den französischen Adel wieder zurück in die germanischen Wälder vertreiben wollte. Als Grund hierfür gab man die fränkische Abstammung an.
Auch in Großbritannien sprach man von keltischer Identität. Hier waren die Iren, Schotten und Waliser betroffen, die sich von England abgrenzen wollten. Diese Verbundenheit mit der einstigen Vergangenheit zeigt sich in der Tat auch heute noch in vielen politischen Symbolen wie beispielsweise der irischen Harfe.
Zudem findet man auch noch heute Gebiete, in denen man noch die keltische Sprache spricht, jedenfalls Nachfahren von ihr. Ein gutes Beispiel ist das Gaelische in Teilen Schottlands und Irlands sowie das Bretonische in der französischen Bretagne.
Keltische Namen
Unsere Flussnamen sind Teil unserer keltischen Vergangenheit. Die Tatsache, dass die Kelten überaus naturverbunden waren, zeigt sich auch in den Namen, die sie ihrer Umgebung und den Flüssen gaben. Jede Sache hatte ihre Funktion zu erfüllen.
die Donau: Ihren Namen verdankt sie vermutlich der keltischen Göttin Danu, die als Muttergöttin verehrt wurde. Sie erschuf den Fluss als Geschenk.
die Isar: Auch die Isar verdankt ihrem Namen den Kelten. Isa bedeutet so viel wie die Schnelle, die Reißende, was übersetzt so viel bedeutet wie: das schnelle, reißende Wasser.
der Rhein, die Rhone: In der bretonischen sowie irischen Sprache deutet dieser Begriff auf toben bzw. reißen hin.
die Traun: Sie wurde früher Trun genannt, was der starke, schwere und kräftige Fluss bedeutet. Wer das Hochwasser der Traun kennt, wird den Kelten wohl Recht geben müssen.
Und so findet man noch viele weitere Flüsse, deren Namen keltischen Ursprungs sind. Seltsam irgendwie. Im Grunde sprechen auch wir ein klein wenig Keltisch, wenn auch nur in minimalster Art und Weise.
Keltische Einflüsse heute - Keltengruppen
Viele Menschen fühlen sich auch heute noch besonders verbunden mit den Kelten und ihrer Geschichte. Auch wenn dies nicht wirklich nachvollziehbar ist, da wir tatsächlich nicht viel über sie wissen, gibt es Gruppen, die an den Kelten historisch interessiert sind und die Vergangenheit aufleben lassen wollen. Sie versuchen der keltischen Kultur dabei so nah wie möglich zu kommen, rekonstruieren Kleidung und Waffen und versuchen sich in keltischer Handwerkskunst. Zugegebenerweise hat auch dies vermutlich nicht mehr viel mit den echten Kelten zu tun, aber der Gedanke zählt doch, oder?
Auch viele Menschen, vor allem in Großbritannien, zieht es auch heute noch zu den Naturreligionen wie beispielsweise Wicca oder Pagan. Sie verstehen sich zwar nicht als Kelten, doch benutzen Teile der keltischen Kultur wie beispielsweise ihre Symbole, Pflanzenkunde und Jahresfeste. Die modernen “Hexen” stehen im Einklang mit der Natur, verehren den Gott und die Göttin und sehen sich als Heiden, die “den alten Weg” gehen. Was manchen Menschen wie bei Robin Hood vorkommen mag, ist für diese Menschen Alltag. So feiern sie Samhain, Birgid und andere Jahreskreisfeste und versuchen und sind somit ebenfalls mit den Kelten verbunden.
Keltische Kunst
Die Kelten waren nicht nur sehr gute Geschäftsleute, sondern auch gute Handwerker. Sie waren hervorragende Töpfer, Weber und produzierten Glas. Auch in der Lederverarbeitung waren sie tätig. Viele archäologische Funde zeigen ihren Sinn für Kunst und Stil. Besondere Verzierungen und Symbole waren für die Kelten ein Muss.
Heute gibt es zwar keine wirkliche keltische Kunst mehr zu kaufen, doch viele Hersteller und Künstler orientieren sich an der Symbolik und benutzen Zeichen und Verzierungen der Kelten auch bei ihren Kunstwerken und Produkten. So ist es keine Seltenheit, dass wir einen Schal mit dem keltischen Kreuz zu kaufen finden, auch wenn wir diesen nicht unbedingt sofort mit den Kelten in Verbindung bringen.
Serien und Filme mit keltischem Einfluss
Ob es sich um Merlin, die Serie Britannia oder sonst eine keltische Erzählung handelt, Serien und Filme, die die keltische Mythologie oder Kultur zeigen, erfreuen sich meist großer Beliebtheit.
Es ist nicht nur die irische oder schottische Landschaft, die uns fasziniert, sondern auch die Dinge, die uns als keltisch verkauft werden. Dabei handelt es sich ironischerweise meist nicht einmal um etwas Keltisches. Die echten Kelten wären wahrscheinlich entsetzt oder würden uns auslachen. Doch einige wahre Aspekte haben auch in den heutigen Vorstellungen überlebt. Und mal ehrlich: Wer schaut Merlin nicht gern beim Zaubern zu?
Man muss kein Fan von Merlin sein, um die Kelten in seinen Alltag zu lassen. Auch in Form von Flussnamen oder Symbolen treffen wir ihre Kultur immer wieder an. Manchmal mehr, manchmal weniger. Sie sind ein Teil unserer Vergangenheit und in Wahrheit auch ein Teil unserer europäischen Identität, auch wenn diese Tatsache uns nicht immer bewusst ist.
Geschichte der Kelten
Keltische Einflüsse haben die europäische Kultur nachhaltig geprägt. Mehr als 400 verschiedene Stämme wurden zu den Kelten gezählt, nicht alle sind namentlich bekannt. Schriftliche Überlieferungen gibt es kaum, dennoch ist die keltische Kultur bis heute allgegenwärtig.
Kelten in Film und Fernsehen
Die Sagenwelt des Keltenreichs liefert unendlich viel Stoff für Abenteuer- oder Fantasyfilme, aber auch für anschauliche und informative Dokumentationen. Die oftmals dunklen und rätselhaften keltischen Mythen inspirieren bis heute viele Autoren und haben zu zahlreichen spannenden Verfilmungen geführt.
Gesellschaft der Kelten
Die Kelten waren ein Volk, das uns auch heute noch interessiert und fasziniert. Im Grunde waren sie jedoch gar kein einheitliches Volk, sondern eher einzelne Stämme, die durch eine gemeinsame Kultur irgendwie miteinander verbunden waren.
Ogham aus Irland
Die Ogham Steine, diese Runensteine aus Irland, beschäftigen die Menschen schon lange und heute mehr denn je. Bei Ogham handelt es sich um ein Schriftsystem aus Irland, das der Legende zufolge auf den Gott Ogma, der aus dem Göttervolk der Túatha Dé Danann stammte, zurückgeht.
Technik und Handel
Keltische Technik ebenso wie keltischer Handel hinkten häufig hinter dem Stand anderer Völker hinterher. Doch wenn sie sich eine neue Technik erst einmal angeeignet hatten, dann erwiesen sich die Kelten in kürzester Zeit als Meister ihrer neu entdeckten Kunst.
Keltische Ausgrabungen
Da die Kelten keine schriftlichen Dokumente ihrer Kultur hinterließen, liegt auch heute noch vieles über deren Gewohnheiten und Lebensweise im Dunklen. Wertvoller Lieferanten von Informationen zum Leben der Kelten liefern Ausgrabungsstätten in ganz Europa.